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Mit einer Technologie, die Engpässe in Echtzeit visualisiert, wird Plexigrid den Netzbetreibern helfen, das Stromnetz einfacher zu betreiben und zu planen. Die Visualisierung ermöglicht es auch, verfügbare flexible Ressourcen zu aktivieren.

Pål Ottersen. Foto: Plexigrid

"Wir bei Plexigrid sehen es als unglaublich wichtig an, an der Forschung und dem Erfahrungsaustausch über intelligente Netze teilzunehmen. Wir sehen, dass Norwegen in vielen Bereichen weit voraus ist, und die Netzunternehmen haben viele talentierte Leute, die innovativ denken, wenn es darum geht, neue Konzepte für die Elektrifizierung in den kommenden Jahren zu entwickeln", sagt Pål Ottersen, Key Account Manager in der norwegischen Niederlassung von Plexigrid.

Plexigrid ist ein Anbieter von digitalen Zwillingen und Tools für das Engpassmanagement. Das Unternehmen ist auf Lösungen für das Verteilungsnetz spezialisiert. Das Unternehmen hat seine Wurzeln in der Abteilung für elektrische Energie an der Universität von Oviedo in Nordspanien und verfügt über Erfahrungen aus Forschungsprojekten in Spanien, Schweden, Finnland, Irland und Neuseeland.

Erfahrungsaustausch zwischen Ländern

"In Spanien haben wir mehrere Projekte durchgeführt, wie wir in Netzgebieten mit mehreren hunderttausend Kunden in großen Maschennetzen Verluste minimieren können. Hier wurde ein digitaler Zwilling implementiert, der bei Überschreitung von eingestellten Spannungswerten oder der aktuellen Lieferqualität Alarm schlägt", sagt Ottersen.

In Neuseeland hat man gerade ein Konzept mit der Bezeichnung "Dynamic Operating Envelopes" eingeführt, bei dem es um zeitlich und örtlich veränderliche Import- und Exportgrenzen geht.

"Dieses Konzept kann einen höheren Energieexport aus den Solar- und Batteriesystemen der Kunden ermöglichen, indem es höhere Exportgrenzen zulässt, wenn mehr Kapazität im lokalen Netz vorhanden ist", sagt Ottersen und betont, dass sie es für wichtig halten, Erfahrungen aus den verschiedenen Strategien einzubringen, die derzeit in verschiedenen Ländern - von Ozeanien bis zur nordischen Region - getestet werden.

Pål Ottersen (rechts) und Alvaro Carpinteiro besuchten die Intersolar 2023 in München, Deutschland. Foto: Plexigrid.

Norwegen macht eine Menge richtig

Plexigrid möchte auch Erfahrungen aus Norwegen in die Welt hinaus tragen:

"Wir sehen auch, dass sowohl Brüssel als auch Netzbetreiber aus mehreren Ländern auf die Entwicklung hier in Norwegen schauen, insbesondere im Hinblick auf die Elektrifizierung des Verkehrssektors.

Sowohl NTNU als auch SINTEF stehen an vorderster Front, und Nodes, Elhub und das neue Elbits sind Beispiele dafür, dass wir in Norwegen alles richtig machen", sagt Ottersen und führt weiter aus:

"Ich würde sagen, dass viele der Projekte, die in der Vergangenheit durchgeführt wurden, dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Das Smartgrid Centre ist ein wichtiger Vermittler für die Entwicklung neuer Technologien und fördert Projekte, die tatsächlich Standards für den Rest der Welt setzen. Durch das Smartgrid Centre können wir viel von anderen Projekten und Piloten lernen, aber wir hoffen auch, dass wir 2024 und darüber hinaus zur Teilnahme an neuen Kooperationsprojekten eingeladen werden. Wir stellen uns gerne spezifischen Herausforderungen, so schaffen wir Innovationen", sagt Ottersen.

Von links: Alvaro Carpinteiro, Linda-Maria Wadman, Estefanía López Turnes und Pål Ottersen präsentieren die Lösungen von Plexigrid auf der Intersolar 2023 in München, Deutschland. Foto: Plexigrid. 

Standardisierung wird wichtig sein

Plexigrid ist gut in Digitalisierung, Datenanalyse und IoT. Sie haben umfangreiche Erfahrungen mit der Nutzung von AMS-Daten zur Kontrolle und Erkennung von Dokumentationsfehlern und haben sich intensiv mit Flexmanagement und den verschiedenen Methoden zur Lösung von Engpässen im Verteilungsnetz beschäftigt.

"Der Ausgangspunkt für die Behebung von Engpässen ist die Möglichkeit, zu sehen, wo im Netz Probleme bestehen und warum, und daran arbeiten wir seit über acht Jahren. Das Ziel war von Anfang an, einem VNB die gleiche Art von Transparenz im Verteilernetz zu geben, die ein ÜNB im Übertragungsnetz hat", erklärt Ottersen.

Für die Branche insgesamt sieht Ottersen die Standardisierung als einen der wichtigsten Aspekte der intelligenten Netze in den kommenden Jahren:

"Die CIM-Initiativen des ehemaligen DIGIN und von Elbits werden in Zukunft wichtig sein. "Wir müssen die Daten der NIS verfügbar machen und mehr Piloten zu bestimmten Themen einbeziehen. Wir können nicht alles auf einmal lösen, aber wir können irgendwo anfangen. Gleichzeitig ist es äußerst wichtig, dass Investitionen in digitale Zwillinge und Asset-Management-Software den gleichen Stellenwert haben wie physische Investitionen in das Netz. Dies wiederum wird den Netzbetreibern größere Anreize bieten, neue digitale Technologien zu testen.

*Interview durchgeführt vom norwegischen Smartgrid Centre.